SmartRecruiters Blog

Recruiting-Benchmark 2025 für die Produktion (Manufacturing)

Was wäre Deutschland ohne seine Fertigungsindustrie? Etwa 7,4 Millionen Menschen sind hierzulande darin beschäftigt, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl prozentual viel mehr als in den USA (12 Millionen), Großbritannien oder Frankreich (jeweils 2,7 Millionen).

Was wäre Deutschland ohne seine Fertigungsindustrie? Etwa 7,4 Millionen Menschen sind hierzulande darin beschäftigt, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl prozentual viel mehr als in den USA (12 Millionen), Großbritannien oder Frankreich (jeweils 2,7 Millionen). Doch trotz der hohen Beschäftigtenzahl kann die Personalbeschaffung in dieser Branche herausfordernd sein – der Fachkräftemangel, der hohe Spezialisierungsgrad und die teilweise unwirtlichen Einsatzorte gehören zu den Hauptgründen. Der jüngste Benchmark-Report von SmartRecruiters liefert Recruitment-Teams Kennzahlen, anhand derer sie die eigene Position im Gesamtwettbewerb bestimmen und erkennen können, ob es Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Aktivitäten gibt.

Recruiting Benchmarks 2025 Report

Für seinen wegweisenden Recruiting Benchmarks 2025 Report untersuchte SmartRecruiters fast 90 Millionen Bewerbungen für 1,5 Millionen Stellen in 95 Ländern. In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Kennzahlen für das produzierende Gewerbe und bieten Unternehmen Einsichten, aus denen sie erkennen können, wo sie gut abschneiden und wo sie noch Optimierungsbedarf haben.

Bitte beachte, dass in dieser Auswertung die Produktion auf Unternehmensebene definiert ist, nicht auf der Ebene der Stellen. Das heißt, die Daten umfassen alle Arten von Stellen, die von produzierenden Unternehmen in diesem Zeitraum angeboten wurden, von der Verwaltungskraft im Home-Office über Mitarbeiter:innen in der Fertigungshalle bis hin zu Lagerist:innen und Maschinenpersonal. 

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:

Wettbewerb um Jobs in der Fertigung

  • Mit nur 38 Bewerber:innen pro Stelle erhält das verarbeitende Gewerbe 48 % weniger Bewerbungen als der weltweite Durchschnitt aller Branchen. Daher sind die Quoten für Vorstellungsgespräche und Vertragsangebote um 23 % bzw. 21 % höher. Die Bewerber:innen quittieren dies mit einer Angebotsannahmequote von 92 %, der höchsten unter den untersuchten Branchen.
  • Aufgrund des geringen Bewerbungsvolumens haben Bewerber:innen, die sich auf Stellen im verarbeitenden Gewerbe bewerben, eine um 21 % höhere Chance, ein Angebot zu erhalten als im Durchschnitt der anderen Branchen.

Zeit bis zur Einstellung (Time to Hire)

  • Es mag zwar leichter sein, einen Job in der Produktion zu bekommen, dafür müssen aber die Bewerber:innen länger warten: Mit einem Medianwert von 55 Tagen bis zur Einstellung hat die Branche die langsamsten Einstellungsprozesse – rund 45 % länger als der globale Median über alle Branchen hinweg.
  • Bewerber:innen im verarbeitenden Gewerbe müssen sich mehr als eine Woche gedulden, bis ihre Bewerbung geprüft wird, und gut drei Wochen auf ein Vorstellungsgespräch warten.
  • Um die Zeit bis zur Einstellung zu verkürzen, sollten Arbeitgeber in der Fertigungsindustrie den Einsatz von KI-gesteuerten Einstellungstools in Erwägung ziehen; die Untersuchung von SmartRecruiters ergab, dass die Time to Hire bei Unternehmen, die KI einsetzen, in der Regel 11 Tage kürzer ist als bei Unternehmen, die KI nicht einsetzen.

Recruiter-Produktivität

  • Recruiter:innen in der Produktion begleiten in der Regel 28 Einstellungen pro Monat und liegen damit nahe am weltweiten Durchschnitt von 30. Einige Stellen in der Fertigung werden mit geringer oder ganz ohne Beteiligung von Recruiter:innen besetzt; die einstellende Führungskraft besetzt die Stelle direkt, wobei die Recruiting-Teams nur bei der Stellenausschreibung und im Angebotsmanagement involviert sind.
  • Der Einsatz von Scorecards ist unter Einstellungsteams, die Scorecards grundsätzlich verwenden, recht niedrig – nur 88 % der Teammitglieder füllen sie aus. Einstellende Führungskräfte in der Fertigung könnten den Einstellungsprozess beschleunigen und mehr Objektivität gewährleisten, indem sie bei Vorstellungsgesprächen Scorecards zur Bewertung von Kandidat:innen verwenden.
  • Der Einsatz von KI-gesteuerten Chatbots, Screening- und Matching-Tools kann Unternehmen helfen, ihre Einstellungsabläufe zu straffen und Recruiter:innen befähigen, mehr Anfragen gleichzeitig zu bearbeiten.

Einstellungsquellen

  • Während Arbeitgeber in der produzierenden Industrie bei der Nutzung von Empfehlungen zurückliegen, sind sie führend bei der Karriereförderung der eigenen Mitarbeiter:innen. So kommen 14 % der Einstellungen aus dem eigenen Mitarbeiterstamm – das ist 75 % höher als der globale Durchschnitt über alle Branchen und Länder hinweg.

Recruiting-Fallstudie in der produzierenden Industrie

PACCOR, ein in Deutschland ansässiger Verpackungshersteller mit Niederlassungen in 17 Ländern, nutzt SmartRecruiters, um seinen allerersten globalen Ansatz für die Personalbeschaffung zu entwickeln und schulte 100 einstellende Führungskräfte und 40 Recruiter:innen auf dem neuen System. Neben der Automatisierung des Einstellungsprozesses und einer neuen Karriereseite profitierte das Team auch von Scorecards, indem es im ersten Jahr aus mehr als 12.000 Bewerbern die besten Kandidaten auswählte.

“Das System schafft Transparenz darüber, wie wir Kandidaten auf strukturierte Weise bewerten”, sagt der Global Director of Talent Acquisition & Employer Branding. “Es hilft uns, faire Entscheidungen in den internationalen Einstellungsteams zu treffen, da alle zur gleichen Zeit über alle benötigten Informationen verfügen.”

Hier gibt es alle Kennzahlen des Recruiting-Benchmarks

Lade den vollständigen Bericht herunter, um einen globalen Überblick und die geografischen Unterschiede im weltweiten Recruiting zu erhalten. Der Report bietet außerdem die branchenbezogenen Kennzahlen für das Gesundheitswesen, den Einzelhandel, das Gastgewerbe und den Technologiesektor.

Lee Ann Prescott